Berichte
Steffie:
Bereits im März hatte ich mich für meine erste Mitteldistanz angemeldet. Ziemlich gewagt für meine erste Triathlon-Saison,
aber man muss sich ja Ziele setzen. Und schließlich waren bis zum Wettkampf noch 5 Monate Zeit.
Das diese 5 Monate dann wie im Flug vergingen und sich das Saisonhighlight mit großen Schritten näherte, hätte mir auch jemand vorher sagen können.
Die Vorbereitungen auf den großen Tag liefen gut, mit vielen langen Radeinheiten, gefolgt von längeren Laufeinheiten,
die mir in etwa ein Gefühl dafür gaben, was mich am Sonntag erwarten sollte.
Somit waren wir dann am Wettkampfwochenende 4 Solis, die für Erlangen gemeldet waren. Samstag Mittag traten wir die Reise Richtung Norden an,
um bereits die Startunterlagen abzuholen und uns ein Bild von der Umgebung zu machen.
An dem Tag ließ nichts auf das schlechte Wetter am nächsten Tag schließen, denn es war mit fast 30 Grad sehr warm.
Nach der Abholung der Unterlagen und einer kleinen Stärkung auf der Pastaparty fuhren wir dann Richtung Unterkunft, die zum Glück in der Nähe vom Start war. Hier hieß es dann erst einmal einrichten und anschließend die Sachen für Sonntag vorzubereiten. Danach haben wir uns dann bei einem Italiener gestärkt, bevor es relativ zeitig ins Bett ging. Leider regnete es wie angekündigt schon über Nacht und dies sollte auch am nächsten Tag erstmal so bleiben. Zum Glück brachte der Regen aber auch die Abkühlung im Main-Donau-Kanal, so dass mit Neo gestartet werden durfte.
Frühstück gab es am nächsten Morgen bereits um 6.30Uhr und der Frühstücksraum war gespickt mit Triathleten.
Zu meiner großen Überraschung war es draußen erstmal trocken und relativ warm mit 18 Grad. Dies wären natürlich ideale Bedingungen gewesen, wenn nicht um 8Uhr der Regen zurückgekommen wäre. Zu der Zeit waren wir gerade in der WZ angekommen, um die Räder einzuchecken und uns vorzubereiten.
Der Startschuss für die 2km Schwimmen sollte für die erste Startgruppe um 9:05 Uhr fallen.
Alle Solis waren in dieser SG vertreten. Das Kanalwasser war angenehm warm und wie für mich üblich reihte ich mich am Start wieder hinten ein.
Nach meiner schlechten Schwimmleistung in Karlsfeld war ich ein wenig skeptisch, was ich wohl diesmal zustande bringen würde,
aber es lief dann doch relativ gut für mich. Ich bin schnell in meinen Rhythmus gekommen und konnte eine für mich annehmbare Zeit schwimmen,
die ich mir als Ziel gesetzt hatte. Der Wechsel dauerte dann etwas länger als üblich,
da man doch einen erstaunlich weiten Weg mit dem Rad zurücklegen muss, bis man endlich aufsteigen darf.
Leider regnete es zu Beginn des Radfahren immer noch und die Strassen waren sehr nass, so dass die Schuhe und Socken innerhalb weniger
Minuten durchmässt waren. Die Radstrecke war relativ flach und ich konnte viele der schnelleren Schwimmerinnen auf den 80km überholen.
Auf der zweiten Radrunde überholte mich ein Pulk von Radfahrern, die erst in der zweiten Startgruppe gestartet waren und somit schloß
ich mich denen für ein paar Kilometer an, um mich ein wenig auszuruhen.
Ca. 5 Kilometer vor dem Wechsel aufs Laufen habe ich dann Tempo rausgenommen und die Trittfrequenz erhöht,
was angeblich den Umstieg auf das Laufen erleichtern soll. Und dieser Tipp hat sich durchaus bezahlt gemacht.
In der Wechselzone hab ich dann noch einmal auf trockene Socken gewechselt und auch diesen Schritt habe ich nicht bereut.
Die Zeit von 3:15:00 war für meine Verhältnisse und Zielsetzungen einfach nur super und gab mir für das Laufen einen zusätzlichen Kick.
Wenn ich meine Vorgabe von 2 Stunden für die 20km einhalten sollte, würde ich mein selbstgestecktes Ziel von 5:40:00 locker unterbieten.
Die Laufstrecke war nicht ganz leicht und auch nicht sonderlich attraktiv.
Es muss eine Autobahnbrücke 4 mal überquert werden und auch im Wald haben sich einige Steigungen versteckt.
Zudem läuft man noch 2 Mal durch das Stadion, in dem sich das Ziel befindet und es ist alles andere als motivierend,
wenn man selbst erst bei Kilometer 11 ist und viele Athleten schon Richtung Ziel laufen.
Aber gut, ich weiß ja selber: „Wer schneller läuft ist früher da.“ und getreu diesem Motto habe ich versucht, das Schnellste aus mir rauszuholen.
Die ersten Laufkilometer konnte ich gut absolvieren und fühlte mich auch noch relativ frisch.
Es dauerte auch nicht lange und dann sah ich unsere Solimänner, die mir ca. 10 Kilometer voraus waren.
Allerdings hatte ich sie in anderer Reihenfolge erwartet und somit war klar, dass es unserem Sven bald an die Haare gehen wird.
Ab Kilometer 13 ließen dann die Kräfte merklich nach und ich hatte große Schwierigkeiten Luft zu bekommen und auch der Magen wollte
nicht mehr so wie ich. Leider überholten mich dann viele Frauen, die deutlich besser unterwegs waren als ich.
Bei Kilometer 15 griff ich dann nach einem guten Rat von Georg am Vortag zu Cola und legte eine erste kleine Gehpause ein.
Bei Kilometer 17 habe ich das ganze dann wiederholt, um die letzten 3 Kilometer ohne Pause zurücklegen zu können.
Der Zieleinlauf war dann einfach nur noch zum genießen.
Die Jungs erwarteten mich schon am Eingang des Stadions und habe mich ins Ziel gepusht.
Überglücklich aber auch sehr erschöpft habe ich mit 5:09:21 gefinished, was ich vorher nie erwartet hättet.
Jetzt heißt es langsam diese lange Saison ausklingen lassen und schon mal in Richtung 2012 zu blicken.
Alain:
Wow what a race! We all drove on Saturday to register, get a feeling for the start and finish, and get our pasta.
We registered at the hotel and enjoy a relaxed time under 28 degrees temperature. We had a nice pizza, actually a huge pizza nearby.
And we all hit the sack quiet early, trying not to think too much about the weather forecast.
And yes it started to rain on and off at 9pm already and during the night very heavily.
My roommate, I will not name here, got up at least 4 times to go to the bathroom. Must be stress...
Woke at 6, to get breakfast by 6.30. By a middle distance you need some food. We reached the transition zone at 8 and when we arrived
it started to rain quiet heavy. So we got wet already. Back and forth we got all our stuff lay out and wore our neos to reach the start.
Water was warm enough, and we swam across to the start. Soon enough the start was given and I must say, starting right at the front
it was chaos and battle.
Took about 100m to clear and could then settle a nice rhythm. I was able to reach some swimmers in front and soon enough it was turning point already,
and before you know it I was out. For this race I decided to race without a watch and computer on bike so had no idea how fast or slow I was.
Went to bike, everything wet and raining. I settled into a rhythm but I think I got a bit carried away, catching lots of people but those did
only one lap! Where I had to do two…Damn…LOL
So second lap I started to pay for it, somehow getting comfort with the fact it had stopped to rain and I was now drying a bit…
managed though to catch the girl who finished 1st in total and we entered the transition zone together, but she left before me as I put on socks.
So started to run, felt good on the first KM, where Mr. Jens Brauser, caught me, asking me if I had a flat tire…Bastard…LOL
He got a bit of ground but when I stopped for a small natural need, he was too far away for me to catch.
So I kept my pace (without watch), and stated to accelerate at km 17 hoping to catch him, hoping he would slow down. But he never did.
On the way I met Georg and Steffie of course, who were going through their own battles.
For sure it was not easy, woods were wet, up and down a bit, and always coming through the stadium and leaving again was hard.
I finished about 3 min behind Sven, but at a happy 38 total place, 9th AK place and to my surprise 2AK in the Bayern Championship!
Very very very happy!
Shoersh:
Ziehen wir mal das Fazit gleich zu Beginn: Regenwetter macht schlechte Laune und ist schon mal gar nicht mein Wettkampfwetter!
Und man wird von den Vereinskollegen sauber abgeledert, wenn man 2,5 Monate kein Schwimm- und Radtraining macht.
Aber Gratulation an Sven und Alain für die tolle Leistung!!!
Die Anreise am Samstag war gut und bei wunderbarem Wetter konnten wir unsere Pasta genießen.
Das Hotel erinnerte vom Charme her sehr stark an Kraichgau. Nach dem Packen der Wettkampfbeutel gings zum Italiener mit riesen Pizzen.
Die Nacht war kurz und es begann ordentlich zu schütten, weshalb der namenlose Zimmergenosse von Alain aufstehen musste und das Fenster schließen,
da es ins Zimmer regnete. Was Alain natürlich nicht bemerkte. Am nächsten Morgen war es zwar bewölkt aber immerhin trocken.
Leider nur bis wir die Wechselzone erreicht hatten. Während des Check-Ins begann es stark zu regnen und es war gleich mal alles nass,
auch die Wechselkleidung für nach dem WK.
Das Schwimmen im Kanal war angenehm und das Wasser wärmer als die Luft draußen.
Irgendwann während des Schwimmens wurde mir bewusst, dass ich eigentlich viel zu entspannt bin und wohl langsam unterwegs bin.
Nach dem reibungslosen Umziehen bestätigte sich diese Vermutung beim Lauf durch die leeren Radständer.
Beim Sprung aufs Fahrrad fiel mir auf, dass am Vorderreifen noch etwas baumelt…So ein Mist.
Startnummer vergessen. Rad ablegen, Startnummer anziehen und endlich los.
Die Radstrecke war nass und man bekam ständig eine Dusche von Oben und Unten. Die Aufholjagd konnte beginnen.
Stück für Stück konnte ich langsamere Radfahrer der MD und der davor gestarteten OD aufsammeln und wurde selbst nur 2 Mal überholt.
Aber ich merkte schon, dass ich nicht wirklich gut ins Rollen kam. Ab km 20 fiel dann noch dazu der Tacho aus.
Auch wenn es nicht wirklich kalt war, hatte ich nicht das Gefühl auf Betriebstemperatur zu kommen.
Dann machte ich auch den entscheidenden Fehler: Viel zu viel Flüssigkeit für dieses Wetter. Schon auf dem Rad musste ich 2 mal Boxenstopp machen.
Der Einlauf in die WZ zeigte, dass ich nicht mehr ganz so schlecht liege.
Mit frischer Motivation und gutem Tempo gingen die ersten km sehr gut. Dann jedoch machte sich die Verdauung negativ bemerkbar.
Immerhin war ich gut mit Schwämmen und Tempos ausgestattet und die Strecke verlief Großteils im Wald. Über den Rest breiten wir den Mantel des Schweigens…
Mit der Zielzeit von 4:24 bin ich trotzdem zufrieden. Trotz des geringen Trainingspensums und der Probleme während des Wettkampfs immer noch eine ordentliche Zeit.
Der WK ist gut organisiert und nur zu empfehlen.
Ps.: Ich liebe Hitzeschlachten!!!
Unsere Sieger Sven:
Coole Veranstaltung; konnte hier mit Sicherheit eine der besten Leistungen seit langem abliefern
(was wohl auch dem feuchten und nicht so heissem Wetter geschuldet war);
endlich mal recht locker vom Rad gestiegen und das Laufvermögen umgesetzt; auch wenn die Matte jetzt runter muss ...
Danke an Alain, der mich den ganzen Laufsplit hindurch gejagt hat und mir so eine geile Laufzeit ermöglicht hat!
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